Donnerstag, 10. Mai 2007

Konflikt zwischen Serben und Albanern im Kosovo

Bis ins Mittelalter reichen die Wurzeln für diesen ethnischen Konflikt zurück. Nach der Eskalation 1989 (Beginn) , dem militärischen Eingreifen der NATO 1999 und dem Zerfall Jugoslawiens ist immer noch keine Ruhe eingekehrt in dem Landstrich, der politisch zu Serbien und Montenegro gehört und auf dem weder Serben noch Albaner eine ruhige Heimat finden können.

Ursachen:
Die Wurzeln des Kosovo-Konflikts reichen weit ins Mittelalter zurück: In der berühmten Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje) im Jahr 1389 musste das slawische Volk eine vernichtende Niederlage gegen die Türken einstecken. Die Folge: Die Serben wurden aus dem Gebiet, dass ihnen jahrhundertelang gehört hatte, vertrieben. Das Kosovo gehörte fortan wie auch Mazedonien und Albanien zum Osmatischen Reich, einem Vielvölkerstaat; dieser zerbrach 1912, als Montenegro, Griechenland, Serbien und Bulgarien den Türken den Krieg erklärten. Im Friedensvertrag von London wurde 1913 das Kosovo zwischen Serbien und Montenegro aufgeteilt. Albanien wurde selbstständig, Mazedonien ging an Serbien.
Nach der Gründung Jugoslawiens im Jahr 1918 kam das Kosovo ganz zu Serbien.
1974 gewährte Jugoslawien unter dem kommunistischen Staatschef Josip Broz Tito dem Kosovo umfangreiche politische, wirtschaftliche und kulturelle Autonomierechte.
Im Jahr 1989 hoben die Serben unter Milosevic den Status des Kosovo als autonome Republik auf, 1990 lösten sie das Regionalparlament auf. Seither sind die Albaner im Kosovo in eine Lage gebracht worden, die fatal an ihre Situation im Vorkriegsjugoslawien erinnerte. Bis Mitte der 90er Jahre wurden die Albaner diskriminiert. 1995 war die albanische Mehrheit fast vollständig aus dem öffentlichen Leben verdrängt. So wurden fast alle Lehrstellen und Posten in Krankenhäusern und der staatlichen Verwaltung mit Serben besetzt.

Konfliktparteien und ihre Ziele:
Der Konflikt besteht zwischen den Albanern und den Serben, die jeweils 77,4 % bzw. 13,2 % der Bevölkerung im Kosovo ausmachen. Das waren nach dem Zweiten Weltkrieg etwa 700.000 Albaner und 300.000 Serben. Bis März 1998 hat sich die Zahl der Albaner auf 1,8 Millionen mehr als verdoppelt, die der Serben halbiert.

Die Kosovo-Albaner:
Die Albaner möchten das Kosovo mit weitgehender Autonomie für sich von Serbien loslösen. Dazu schufen sie einen Schattenstaat mit einer Regierung, gebildet aus der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK) mit Präsident Ibrahim Rugova an der Spitze. Sie schufen ein eigenes Bildungswesen, eine von Serbien unabhängige Wirtschaft und ein eigenes Gesundheitswesen.

Die Serben:
Die serbische Staatsregierung (die "Bundesrepublik Jugoslawien") möchte das Kosovo in ihrem Staatsgebiet - mit serbischer Dominanz - behalten. Sie lehnte bislang jede Autonomie für die Kosovo-Albaner ab.


Verlauf des Krieges:
März 1989: Massendemonstrationen; Beginn der Konflikte
1991: Albaner gründen eine eigene Regierung
1993: Distanzierung der Albaner aus dem Kosovo
19.03.1998: heftige Zusammenstöße zwisch. Albanern und Serben
März 1998: NATO mischt sich ein; amerikanische Regierung droht Schwerste
Konsequenzen an
Juni 1998 : versuchen die Serben die Albaner zu vertreiben;
Deutschland, Amerika, etc wollen eingreifen
Juli 1998 : erneute heftige Kämpfe zwischen serbischen
Sondereinheiten und albanischen Freischälern
Sept.1998: Der UN-Sicherheitsrat stellt Bedingungen an Serbien:
- Bundestruppen und Landespolizei abziehen
- die Untergrundgruppen nicht mehr bekämpfen
- unbeschränkten Zugang zu den Flüchtlingen
Okt. 1998: Slobodan Milosovic überlegte ob er die Bedingungen
Einhält sonst drohten Konsequenzen; er willigte ein
Okt. 1998: Truppenabzug, Ankunft der OSZE-Gruppe
Okt. 1998: drei serbische Polizisten und 17 weitere Personen wurden getötet.
Janu.1999: serbische Einheiten töteten 45 albanische Zivilisten
Janu.1999: neues Ultimatum wurde gestellt
Febr.1999: Friedenskonferenz in Schloss Rambouillet bei Paris
März 1999: Albaner unterschrieben Friedensvertrag, Serben nicht
Einzug der NATO-Truppe ins Kosovo
bis 2007: zur Zeit ist Waffenstillstand zwischen ihnen, d.h. aber
nicht das alles in Ordnung ist und das es kein Krieg mehr gibt

Opfer im Kosovo:
Der spanische Gerichtsmediziner Perez Pujol (ICTY-Gerichtsmediziner im Kosovo) schätzt, dass die Zahl der getöteten Kosovo-Albaner etwa 2.500 Personen beträgt.
Das internationale Kriegsverbrechertribunal in Den Haag spricht von einer Zahl von bis zu 10.000 Todesopfern auf beiden Seiten.

Aktueller Stand des Krieges:
Seit dem die NATO im März 1999 ins Kosovo einmarschierten besteht noch bis heute Waffenstillstand.

Lösungsvorschläge und Entfeindungsarbeit:
Als "Arbeitsstelle Frieden" möchten wir einen Beitrag zur Entwicklung des Zivilen Friedens leisten. Dies geschieht unter anderem durch die Mitarbeit im forumZFD (Forum Ziviler Friedensdienst). Das forumZFD hat im Frühjahr 2000 ein Projekt auf dem Balkan gestartet, das auch mit Bundesmitteln gefördert wird. Eine Extra-Seite informiert über dieses Kosov@-Projekt.
Ein weiterer Artikel informiert über ein "Haus der Deserteure" in Budapest. Dort suchen und finden Soldaten Unterstützung, die nicht weiter Schuld auf sich laden wollten, und deshalb aus dem völkerrechtswidrigen Krieg geflohen sind. (17. 9. 1999)
Der Friedensforscher Ekkehart Krippendorf fragt, weshalb die Rot-Grüne Bundesregierung auf den Rat der Friedensforschung verzichtet. (14. 5. 1999)
Das "Forum Ziviler Friedensdienst" nimmt Stellung zum Kosovo-Krieg: Bomben bringen keinen Frieden - Friedensprozesse schon jetzt in Gang setzen. (April 1999)
Eine Analyse des Kosovo-Konfliktes mit Lösungsvorschlägen von Christine Schweitzer aus dem Bund für Soziale Verteidigung (19. 1. 1999)

1 Kommentar:

Voßwinkel hat gesagt…

Quellen fehlen!